Adolf Tscherner

Politik und Wirtschaft - Paradigmawechsel

Inhalt

  1. Allgemeines
  2. Der Zeitenumbruch
  3. Religionen und Ideologien
  4. Das Matriarchat
  5. Der ökonomische Holocaust
  6. Mißverteilung und Ausbeutung
  7. Problemfeld Ökologie

  1. Allgemeines
  2. Es ist ein ungeheurer Unterschied, ob ich nur so an ein Weiterleben nach dem Tode glaube, diesen Glauben aus heiligen Büchern schöpfe bzw. von Priestern vermittelt bekomme oder ob ich unverbrüchlich ohne alle Zweifel weiß, daß meine Seele unsterblich ist. So ist es auch von erheblicher Bedeutung, ob ich nur verschwommen an Gott glaube, bei diesem Glauben die Vorstellungen der jeweiligen Religion assoziiere, oder ob mir Gottes Existenz bewiesen ist und ich mit dem Begriff Gott konkrete, inhaltlich feste und richtige Vorstellungen verbinde.

    Die "Theorie der Existenz" liefert diese Beweise und schafft damit nicht nur eine neue Situation für die Geisteswissenschaft, sondern ebenso für die Gesellschaft und die Politik, die sie betreibt. Ob Volk, Gemeinschaft oder Individuum: man erkennt, daß das bisher praktizierte grob Ichhafte oder im Übermaß parteilich für ein Volk, eine Religion, eine Ideologie gestaltete Handeln auf den Urheber zurückschlägt. Alles grob gegen andere gerichtete Tun schafft eine karmische Schuld, die in der Zukunft zu bezahlen ist.

    Umgekehrt ist jedes Schicksal, ob es nun ein Volk, eine Gemeinschaft, ein Individuum trifft ursächlich in der Vergangenheit von ihm selbst hervorgerufen - etwa durch grob egoistisches oder andere schädigendes Verhalten. Von Nichts kommt nichts! Für alles, was wir erleben, haben wir in früherer Zeit, vielleicht in früheren leben die Ursache geschaffen. Gott schafft nur das Szenario. Unsere Leiden schöpfen sich aus früheren Missetaten, unsere heutigen Verbrechen schaffen die Basis unserer künftigen Leiden. Das ist im Individualbereich und im Gesellschaftlichen gleichermaßen der Fall.

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  3. Der Zeitenumbruch
  4. Das erste Mal in ihrer Geschichte ist die Menschheit in der Lage sich selbst zu vernichten. Das bedurfte am Anfang noch eines besonderen Willensaktes, in dem eine Atommacht sich entschloß, einen Atomschlag gegen eine andere Atommacht auszuführen. Das hätte dann bedeutet, daß die angegriffene Partei ihrerseits Atombomben eingesetzt hätte mit der Folge eines atomaren Weltkriegs. In der Zwischenzeit hat die Menschheit an Technologie, Unmoral und Ichsucht so viel hinzugewonnen, daß eine große Umweltkatastrophe droht, die ebenfalls das Ende der Zivilisation einzuläuten vermag.

    Gibt es überhaupt ein Axiom im gesellschaftlichem Bereich, so ist es der Befehl zum Selbsterhalt der Menschheit, der an alle Individuen, Völker, Gemeinschaften gerichtet ist. Dieses Axiom ist von einer so tiefgreifenden Auswirkung, daß alle bisher gestalteten Konventionen, Gesetze, Verfassungen bezüglich dieser Festlegung gesichtet und entsprechend neu gestaltet werden müssen. Juristische Gesetze sind nicht gottgewollt, gottgewollt ist aber der Menschheitserhalt! Das prägt alle zukünftigen Gesetze.

    Um keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen: in der Durchsetzung der Forderung des Existenzerhalts der Menschheit ist Gott ganz souverän. Es bedarf dazu keinesfalls einer Änderung bestehender Gesetze und Verfassungen. Was Gott will geschieht! Variabel sind aber die Umstände, die die Umwandlung der in ihrer Existenz gefährdeten in eine existentiell gesicherte Menschheit begleiten. Ist die Menschheit bereit, hier von ihrer ichhaften Haltung Abstand zu nehmen und sich dem existentiellen Grundaxiom der Menschheit zu fügen, kann vielleicht nicht die Kastrophe, aber ihre schlimmsten Auswirkung vermieden werden.

    Dabei ist von den gesellschaftlich bestimmenden Kreisen zu berücksichtigen, daß für solche Menschen, die größtes Unglück über die Menschheit brachten, eine Reinkarnation auf dieser Erde nach dem bevorstehenden Zeitensprung nicht mehr möglich ist. Das bedeutet, daß solche Seelen nach dem Tode bezüglich der Erde heimatlos werden, oder aber gar in geistig tiefere Gefilde verbannt werden, in denen das aufgehäufte Karma in einem Kampf aller gegen alle abgegolten wird. Ich frage: ist das bißchen Superreichtum oder die extreme Bosheit und Rache es wert, in den dunklen haßerfüllten Schwingungsebenen des Astralbereichs ein schreckliches Dasein aufgezwungen zu bekommen? Ich meine nein!

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  5. Religionen und Ideologien
  6. Die Menschheit ist auf einem Punkt angelangt, wo sie die notwendigen Veränderungen nicht durchführen kann. Das liegt zunächst an der patriarchalen Machtstruktur, die sich über die Jahrtausende bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Erschwerend kommt hinzu, daß der global akzeptierte Kapitalismus de facto eine Plutokratie hervorgerufen hat, die jeder positiven Veränderung mit starrer Gegenwehr begegnet. Die dabei proklamierte Handlungsweise der ungebremsten Selbstbereicherung infiziert auch an sonsten unkommerzielle Lebensbereiche, so daß uneigennütziges Handeln langsam außer Mode gerät.

    Dazukommt, daß die Menschheit noch immer einer ganzen Zahl fixer Ideen anhängt. Mit den Beweisen in der "Theorie der Existenz" ist keinesfalls mitgemeint, daß nun bestimmte Religionen sich als wahr und gültig herausgestellt hätten. Neben einigen Wahrheiten enthalten die Religionen noch immer einen erheblichen Teil von Sinnlosigkeit, wenn nicht geradezu Unwahrheit. Sie sind damit noch immer im Umfeld von Täuschung und Betrug angesiedelt. Den Anspruch, dem Einzelnen den Zugang zur eigenen Vergeistigung zu vermitteln oder seine Vergeistigung zu unterstützen wird in keiner Weise eingelöst. Denn Religionsgemeinschaften sind politische Gebilde, damit nicht auf Gott und Jenseits, sondern auf Lösung politischer Probleme ausgerichtet.

    Sieht man es recht, so unterscheidet die Religionen nicht allzuviel von den Ideologien. Auch dort wird den Menschen eine Zukunft in Aussicht gestellt, die sie mit Hilfe ganz unsinniger Methoden erreichen sollen. Man erkennt, daß die Entscheidungsträger der Religionsgemeinschaften sowohl wie der Ideologien die Menschen als reine Manövriermasse mißbrauchen, nicht, um die Dinge, die den Menschen am Herzen liegen zu meistern, sondern um ihre Selbstbereicherung voranzutreiben.

    Unter den Ideologien ist besonders der Amerikanismus zu nennen, welcher die Plutokratie geradezu erst in Mode gebracht hat. Ja, man könnte sagen, Amerikanismus beruht auf Plutokratie. Es ist das Prinzip der anonymen Geldmacht, die die Geschicke der Völker und Gemeinschaften lenkt. Da dieser Herrschaft alle Verantwortlichkeit fehlt, ist es eine Herrschaft hin zum Tode. So ist der Amerikanismus dadurch ausgezeichnet, daß Natur- und Umweltschutz keine Berücksichtigung finden. Prinzip des Amerikanismus ist, neben der militärischen Machtentfaltung, die sinnlose Vergeudung der Güter. Diese wird solange betrieben, bis alle Resourcen der Erde erschöpft sind. Das ist dann das Ende der Zivilisation.

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  7. Das Matriarchat
  8. Ein solches Ende der Menschheit setzt allerdings voraus, daß sowohl die Natur als auch die Völker in naher Zukunft alle Übergriffe des Amerikanismus widerstandslos hinnehmen. Das wird keineswegs der Fall sein. Die Natur wehrt sich mit Katastrophen. Die Menschheit kommt dem Amerikanismus immer mehr auf die Schliche. Im übrigen tut sich eine Gegenkraft auf, die zunehmend an Boden gewinnt: der Islam. Da erscheint eine globale Krise als unausweichlich. In dieser werden alle Negativkräfte, die gegen die Überlebensfähigkeit der Menschheit gerichtetet sind, vernichtet werden.

    Da das seit langem wirkende Negativpotential der Menschheit auf der Basis von Aggression und Männerherrschaft entstanden ist, geht kein Weg an der grossen Umpolung der Herrschaftsform vorbei: das Matriarchat wird die Männerherrschaft verdrängen. Diese Änderung der Herrschaft wird radikal und kompromißlos sein. Wenn die Frauen die Macht ergreifen, dann ohne Einschränkung. Sie legitimieren ihr Vorgehen mit der Begründung, die Männerherrschaft habe die Welt an den Abgrund der Selbstzerstörung geführt. Damit sei jedes weitere Recht der Männer auf Teilhabe an der Macht erloschen.

    Es darf nicht verhohlen werden, daß ein gewisses Maß an Aggressivität für den Fortbestand der Menschheit notwendig ist. Jede Innovation lebt von geistiger Aggression. Wird diese unterdrückt, kann die Gesellschaft sich veränderten Gegebenheiten nicht mehr in wirksamer Weise anpassen. Das bedeutet auch, daß auch in einer geistigen Menschheit Konkurrenz und Auswahl in gemäßigter Form bestehen bleiben müssen, sollen nicht Entartungserscheinungen der Gesellschaft den Bestand des Ganzen beeinträchtigen. Es ist die Problemstellung des Matriarchats hier einen gangbaren Weg aufzutun.

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  9. Der ökonomische Holocaust
  10. Die Bedeutungsstärke der Ökonomie im Miteinander der Völker ist noch immer nicht ins Bewußtsein der Allgemeinheit gedrungen. Das kommt daher, weil man zwar bei Krieg, Revolution oder gewaltbezogenem Holocaust die Menschenschlächtereien unmittelbar als verursachte Greueltat ansieht, den Tod durch Verhungern aber als ein vom blinden Schicksal gegebenene Zufälligkeit. Zufällig ist der Hungertod als Massenerscheinung keinesfalls. Er basiert auf der Güteranhäufung bei gewissen Völkern und in der Hochfinanz, welchem ein absoluter Mangel bei anderen Völkern, speziell der dort lebenden Massen, gegenübersteht.

    Diese Situation kann sich in Mangelzeiten in Hungersnot und Massensterben äußern. Ich muß es ganz deutlich sagen: eine solche Katastrophe ist nicht Schuld der Mangel leidenden Massen, sondern ist von denen zu verantworten, die diesen Mangel durch Ausbeutung und Verteidigung der damit erreichten Mißverteilung erst hervorriefen. Wenn im Extremfall ein einzelner Mensch in seinem Leben von Null ausgehend 100 Milliarden Dollar erwerben kann, so ist das bestenfalls als schein-juristisch zu bezeichnen.

    Da die Hochfinanz es in der Hand hat, die Regierungen mittels ihrer ungeheuren Geldmacht zu zwingen, die ihnen genehmen Gesetze zu erlassen, so muß von einer erzwungenen Gesetzgebung auf ökonomischen Gebiet gesprochen werden. Eine solche Gesetzgebung ist ausschließlich an die gegenwärtig wirkende Macht gekoppelt. Ist diese Macht gebrochen, werden diese Gesetze rückwirkend ab Erlaß ungültig. Man muß also bei diesen erzwungenen Gesetzen von einer pseudohaften, keinesfalls regulären Legalität sprechen.

    Es kann nicht sein, daß sich eine Menschheitsgruppe durch kriminellen Machteinsatz die Legalität von den Regierungen der Welt bescheinigen läßt, Geld und Geldmacht unkontrolliert zu häufen und durch diese Güterhäufung den Hungertod von ganzen Völkern legal zu verursachen. Die Auswirkungen solcher Praktik sind als ökonomischer Holocaust zu bezeichnen. Wenn es um den Bestand von Völkern, ja der ganzen Menschheit geht, spreche ich den Regierungen das Recht ab, Gesetze zum Schaden von Völkern oder gar der gesamten Menschheit zu verabschieden.

    Neben dem ökonomisch bewirkten Holocaust durch Hungersnot kommt noch die Weltkriegsgefahr hinzu, die durch legalisierte Hyperausbeutung wehrhafter Staaten heraufbeschworen wird. Besitzen diese Staaten Atomwaffen, wird diese Gefahr akut. Neben der Drohung, Atomwaffen einzusetzen, falls ihr Staatsdefizit nicht ausgeglichen wird, könnten sie auch an den Verkauf von Atomwaffen an Drittstaaten denken. Ein Verkauf von Kernwaffen muß nicht über staatliche Institutionen laufen, sondern kann über mafiose Organisationen geschehen. Das wäre dann die Endstufe legalisierten Verderbens, die über die Welt hereinbricht.

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  11. Mißverteilung und Ausbeutung
  12. Alle wesentlichen politischen Probleme sind durch Mißverteilung, besser Fehlverteilung entstanden. Mißverteilung aber wird durch die unstatthafte Ausbeutung hervorgerufen oder durch die Weigerung der Begünstigten, die Mißverteilung durch Rückgabe erbeuteten Besitzes aufzuheben. Was dabei als statthafte und was als unakzeptable Ausbeutung zu bezeichnen ist, ist ganz dem Willen des Volkes anheim gestellt. Dieser mag sich über die Zeiten in erheblichem Umfang ändern. Eines allerdings ist gewiß: das Volk wird nicht für seinen eigenen Untergang votieren.

    Nimmt man dieses Votum als gegeben hin, so kommt man zu dem Grund-Axiom der funktionalen Wirtschaft: Die Wirtschaft von Staaten, Gemeinschaften, der Völkergemeinschaft ist so zu konzipieren, daß ein Zusammenbrechen der Wirtschaftsaktivitäten in der wirtschaftlichen Einheit mit erheblicher Sicherheit verhindert wird. Sie ist darüber hinaus so zu gestalten, daß keine politischen Konflikte durch die Wirtschaftsaktivitäten der gewählten Wirtschaftsform zwischen Staaten oder Gemeinschaften provoziert werden.

    Auf Basis dieses Grund-Axioms läßt sich nun die Ausbeutung eines Menschen oder eines Volkes durch andere Menschen oder Völker berechnen. Bei voller Ausarbeitung der Formeln und Umsetzung in ein EDV-Programm kann die Ausbeutung eines bestimmten Menschen oder Menschengruppe bei Vorliegen bestimmter Informationen auf Knopfdruck aus einem PC bezogen werden. Daß dies nicht gerade zur Erheiterung der Hochbesitz-Klasse führen wird, darf angenommen werden, ist aber auch so beabsichtigt.

    Nur durch die Offenbarmachung der ausbeuterischen Praktiken der Hochfinanz, die nicht nur die arbeitende Bevölkerung ausbeutet, sondern sich in großem Maß an den Käufern der Produkte bereichert, kann erreicht werden, daß das eigentliche Problem heutiger Wirtschaft erkannt wird: das vom Staat akzeptierte unkontrollierte Agieren der Wirtschaftsunternehmen. Da sich die internationalen Konzerne damit als staatengleich etablieren, ist letztlich kein Staat mehr in der Lage, die verbrecherischen Aktivitäten der Hochfinanz zu unterbinden. Der sogenannte freie Welthandel, der den ungehinderten Kapitalverkehr zur Seite hat, ist Ausdruck einer weltweit operierenden Plutokratie. Die Macht der Staaten ist in die zweite Reihe gerückt.

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  13. Problemfeld Ökologie
  14. Der Mensch ist dabei, die natürlichen Bedingungen seiner Existenz für die Zukunft zu zerstören.

    zum einen durch die hemmungslose Produktionswut der Unternehmen, die bei der Auswahl der Produktionsmethoden ganz unverantwortlich handeln,

    zum anderen durch das Desinteresse der Weltöffentlichkeit an ökonomischen Erfordernissen.

    Sun Bear, der verstorbene große indianische Medizinmann, faßt die Natur als lebendiges Wesen auf, dem die moderne Ökonomie den äußersten Schaden zufügt.

    Die ökologischen Fehlhandlungen der Gesellschaft lassen sich in die beiden Kategorien einteilen:

    die feindselige Behandlung von belebter und unbelebter Natur. Dazu gehört auch die Emission von Umweltgiften und umweltbelastenden Stoffen und die Ausrottung von Tier- und Pflanzenarten.

    die Mißachtung des Rechts kommender Generationen durch die Vergeudung knapper Rohstoffe.

    Wabun, die Frau Sun Bears, verlangt von den Handlungen der Menschen, daß noch die folgende siebente Generation eine lebenswürdige Umwelt vorfindet. Das ist ein guter Ansatz. Doch soll er zur Wirkung gelangen, muß die Menschheit von ihrer grundsätzlich die Natur mißachtenden Einstellung abrücken. Gewiß läßt sich ein umfangreiches Regelwerk für den Schutz der Natur und für die Belange künftiger Generationen aufstellen. Alles ist aber umsonst, solange die Einsicht in die Notwendigkeit solcher Schutzmaßnahmen fehlt. Diese Einsicht hervorzubringen muß das erste der ins Auge gefaßten Ziele sein.

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Datum letzter Änderung: 11.02.2008